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Pflanzenkohle wird durch thermochemische Umwandlungsprozesse von Pflanzenresten hergestellt. Dieses geschieht schon seit dem Altertum, als die Menschen in Kohlemeilern begannen, aus Pflanzenresten Kohle herzustellen. Die Pflanzenkohle wurde und wird für viele Dinge verwendet: Futtermittelersatz, Nahrungsergänzungsmittel, Lebensmittelfarbstoff (E 153), Medizinalkohle zur Behandlung von Durchfallerkrankungen und auch seit Jahrhunderten als Bodenverbesserer und Hilfsstoff für die Kompostierung und Nährstofffixierung von Gülle.
Aber was ist so besonders an alten, verkohlten Pflanzenresten?
Zum einem die Adsorptionskapazität: Pflanzenkohle kann bis zu der dreifachen Menge des Eigengewichtes an Wasser und der darin befindlichen Nährstoffe aufnehmen. Zum anderen die Kationenaustauschkapazität, die das Auswaschen von mineralischen und organischen Nährstoffen weitgehend unterbindet und Schwermetalle im Boden binden kann.
Welche Auswirkungen hat der Einsatz von Pflanzenkohle in meinem Gemüsegarten?
Das Delinat-Institut hatte dafür eine Untersuchung in Kleingärten durchgeführt und die Ergebnisse in einer Metaanalyse zusammengefasst.[1] Dort wurde in 65 Einzelversuchen von Kleingärtnern 1 kg Pflanzenkohle im Verhältnis 1 : 1 mit Kompost und Mist vermischt und ausgebracht. Eine Kontrollfläche (ohne Pflanzenkohle) bekam nur Kompost und Mist.
Bei 45 % der Einzelversuche gab es eine Erntesteigerung um mehr als 10 % als beim Kontrollfeld.
Bei 31 % der Einzelversuche gab es eine Ernteverminderung um mehr als 10 % als beim Kontrollfeld.
Bei 24 % der Einzelversuche gab es einen Unterschied, der kleiner ist als 10 % gegenüber dem Kontrollfeld.
Familie
| Mögliche Ertragssteigerungen/-senkungen |
Brassicacea (Kohlgewächse) | 20 % |
Solanaceae (Nachtschattengewächse) | 25 % |
Cucurbitaceae (Kürbisgewächse) | 27 % |
Asteraceae (Korbblütengewächse) | 35 % |
Apiaceae (Doldengewächse) | 28 % |
Fabaceae (Hülsenfrüchtler) | 19 % |
Die Ursachen für negative Entwicklungen können vielseitig sein, unter anderem ein veränderter pH-Wert, eine Überdüngung, Krankheiten, falsche Kulturführung usw.
Wie kann ich Pflanzenkohle selbst herstellen?
Industrielle Verfahren wie die technische Pyrolyse sind für Kleingärtner sehr schlecht umzusetzen, weshalb wir uns auf die traditionelle Herstellung konzentrieren, auch wenn bei diesem Verfahren die Ausbeute eher gering ist.
Zur Herstellung von eigener Pflanzen-/Holzkohle benötigst du Ausgangsstoffe (Holz), eine feuerfeste Wanne, Wasser zum Ablöschen, eine Freilandfläche (zur Durchführung), eine geschützte Fläche (zum Abtrocknen) und eine Lagerungsmöglichkeit.
Wie gehst du vor?
Wie kannst du die Pflanzenkohle im Garten einsetzen?
Dazu bereiten wir einen weiteren Artikel vor.
[1] Ithaka-Journal, "Pflanzenkohle in Kleingärten", 2011
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